Montag, 25. Januar 2021

Wolkenschloss



Wolkenschloss von Kerstin Gier
erschienen am 09.10.2017 im FJB Verlag
460 Seiten

Klappentext: 
Ein magischer Ort in den Wolken. Eine Heldin, die ein bisschen zu neugierig ist. Und das Abenteuer ihres Lebens. Der neue Roman von Bestsellerautorin Kerstin Gier.
Hoch oben in den Schweizer Bergen liegt das Wolkenschloss, ein altehrwürdiges Grandhotel, das seine Glanzzeiten längst hinter sich hat. Aber wenn zum Jahreswechsel der berühmte Silvesterball stattfindet und Gäste aus aller Welt anreisen, knistert es unter den prächtigen Kronleuchtern und in den weitläufigen Fluren nur so vor Aufregung. Die siebzehnjährige Fanny hat wie der Rest des Personals alle Hände voll zu tun, den Gästen einen luxuriösen Aufenthalt zu bereiten, aber es entgeht ihr nicht, dass viele hier nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Welche geheimen Pläne werden hinter bestickten Samtvorhängen geschmiedet? Ist die russische Oligarchengattin wirklich im Besitz des legendären Nadjeschda-Diamanten? Und warum klettert der gutaussehende Tristan lieber die Fassade hoch, als die Treppe zu nehmen? Schon bald steckt Fanny mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.

Aussehen: 
Passend zum Titel ist das Cover wie ein Hotel gestaltet. In sanftem Lavendel gehalten, kann man sogar die einzelnen Charaktere aus der Geschichte suchen und finden!

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Abgelegenes Hotel, Weihnachten, Stimmungsvoll, Magie?

Rezension:
SETTING
Fanny Funke arbeitet als Jahrespraktikantin im Hotel Wolkenschloss in der Schweiz. Dabei kommt sie in fast jedem Bereich mal zum Einsatz. Aktuell ist sie schon ein wenig dort und macht gerade die Kinderbetreuung. Klingt erst mal nicht so spannend und tatsächlich geht die Geschichte eher gemütlich los. Man begleitet Fanny in ihrem Alltag und lernt das Hotel kennen- wäre da nicht der Prolog. In dem werden uns nämlich gleich mal Blut, Angst und ein Kuss versprochen. 

ALLGEMEINES
Das Buch wird von Fanny in der Ich-Perspektive erzählt. Im Gegensatz zu anderen Büchern der Autorin, die eindeutig magische Elemente in sich tragen ist dieses hier eigentlich (lassen wir mal die Frage ob die knarzende Leitung weiß wann sie knarzen muss außen vor) sehr realistisch gehalten. Auch wenn mir immer wieder der Verdacht kam, dass da mehr im Spiel sein könnte. 
Auch erwähnenswert ist vielleicht, dass in dem Buch viel Englisch gesprochen wird. Das ist, bis auf einzelne Wörter und die Anmerkungen Fannys, eigentlich nicht ganz herauszulesen, beziehungsweise vergisst man es einfach schnell. Während ich weiß, dass das sicher von Autoren- und Verlagsseite ein schwieriges Arrangement sein kann- immerhin wollen wir ja kein zur Hälfte Englisches Buch lesen, habe ich mich trotzdem gefragt, ob Schulabbrecherin Fanny Funke aus Achim bei Bremen mit 17 Jahren und nachdem sie sitzen geblieben war, wirklich so versiert in dieser Sprache sprechen kann, wie es mir Glauben gemacht wurde, ja selbst wenn sie viele Serien im Original liest. 
Schließlich muss ich noch das Namensregister am Ende (da es nicht spoilert wäre es evtl. zu Beginn ganz gut aufgehoben) und das Glossar erwähnen. Letzteres war sehr informativ aber eindeutig mit einem Lächeln geschrieben und hat genauso viel Spaß gemacht zu lesen, wie die eigentliche Geschchte. 

SCHREIBSTIL
Ich weiß ja langsam bei Autoren, die ich immer wieder lese nicht mehr was ich schreiben soll. Ich halte Gier für einfach zu lesen und angenehm. Witzig fand ich allenfalls, dass Fanny Ausdrücke wie „frappierend“ ganz selbstverständlich benutzt, allerdings die Vandalen und die Hottentotten nicht kennt. Oder liegt das an mir?

CHARAKTERE
Fanny (wofür steht das eigentlich?) war nett und witzig und hatte für meinen Geschmack eine gute Balance aus Selbstvertrauen und Zweifel (die man mit 17 nun mal einfach hat). Sie ist manches mal ein wenig leichtgläubig, aber sie hat ein gutes Herz und es hat Spaß gemacht sie zu lesen. 
Dann gibt es die zwei gut aussehenden Jungs- Ben (Sohn des Hoteldirektors) und Tristan (ein Gast). Interessant war hier vor allem, dass ich ein wenig vergeblich auf eine richtige Dreiecksgeschichte gewartet habe (was gut ist). Trotzdem bin ich nicht so wirklich der Fan von Ben, der zwar total nett sein kann, aber Fanny auch nicht immer unterstützt. Tristan hingegen plant und schmiedet zwar mit ihr, aber er war mir einfach durchaus suspekt. Man kann ihn nicht durchschauen und ich wusste nie wirklich woran ich war bei ihm. 
Besonders viel Liebe steckt meiner Meinung nach auch in den Nebencharakteren. Sei es das ältere Ehepaar Ludiwig (wollen wir nicht alle so eine Bezehung haben?) oder der psychopathische 9-jährige Don (den ich eindeutig als Charaktere toll gemacht finde, aber trotzdem als Leser nicht mag. Außerdem ist er gruselig und ich muss mir da was von ihm abschauen. Tragisch, tragisch...). Toll waren auch die Mitarbieter von Fanny. Da gibt es Monsieur Rocher, der immer ein offenes Ohr hat und über alles bestens informiert ist, den singenden Wäschereimitarbeiter Pavel und den alten Stucky. Überhaupt liebe ich so alte Charaktere. Persönlich bin ich auch Fan der Moser-Anni, weil ich mir die so gut vorstellen kann (und schon die Namnsgebung mich an meine Oma erinnert). 
Interessant finde ich auch irgendwie dass das Buch so ziemlich ohne Familie auskommt. Fannys Eltern und Geschwister spielen hier nur eine sehr marginale Rolle in Form von SMS und Erzählungen und auch ihre beste Freundin Delia ist eine absolute Randfigur. 

MEINUNG
Auch wenn das „Wolkenschloss“ recht langsam beginnt hat es mich nie gelangweilt. Gerade der langsame Einstieg war mir hier sehr willkommen, immerhin ist es trotz fehlender Action interessant und witzig genug geschrieben. Am Ende wird dann noch ein beinahe-Verbrechen aufgedeckt, und ich gebe zu, ich bin erst sehr spät draufgekommen, wer dahinter steckt.
Es ist in meinen Augen eine Geschichte ganz im Stile Giers, die dennoch ein wenig anders ist als die anderen und daher eindeutig gelesen werden sollte.

Gesamteindruck:
Ein gelungener Einzelband, der nichts zu wünschen übrig lässt. Rätsel, Spaß und gut gemachte Charaktere lassen das Buch zu einem Erlebnis werden. Absolute Empfehlung

9,5/10 Punkte 

Dienstag, 19. Januar 2021

Smaragdgrün


Smaragdgrün von Kerstin Gier
erschienen am 08.12.2010 im Arena Verlag
482 Seiten

Klappentext: 
Gwendolyn ist am Boden zerstört. War Gideons Liebesgeständnis nur eine Farce, um ihrem großen Gegenspieler, dem düsteren Graf von Saint Germain, in die Hände zu spielen? Fast sieht es für die junge Zeitreisende so aus. 
Doch dann geschieht etwas Unfassbares, das Gwennys Weltbild einmal mehr auf den Kopf stellt. Für sie und Gideon beginnt eine atemberaubende Flucht in die Vergangenheit. Rauschende Ballnächte und wilde Verfolgungsjagden erwarten die Heldin wider Willen und über allem steht die Frage, ob man ein gebrochenes Herz wirklich heilen kann ...

Aussehen: 
Das Buch ist bgrünau, mit vielen schwarzen Ornamenten, Blumen und den wieder den Silhouetten eines Mannes und einer Frau (dieses mal sind sie sich eindeutig zugetan), in eher altmodisch anmutender Kleidung. Autorin, Titel und kleinere Details sind wieder in grün gehalten. In der Hardcover Ausgabe (mit Schutzumschlag) sowie im Taschenbuch sind auch die Seitenzahlen und einzelne Textstellen in grüner Farbe gedruckt (nicht in den Ausgaben der Box!)

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Zeitreisen, Geheimorganisation, Liebes Hin und Her, Abschluss


Rezension:

SETTING
Gwendolyn, Zwietreisende wider Willen, geht nun ihrem Grande Finale zu. 

ALLGEMEINES
Beschäftigen wir uns mal kurz mit dem Thema Zeitreisen. Prinzipiell funktioniert die Trilogie nach dem Muster, dass das was passiert immer wieder so passieren wird, weil es sich selbst bedingt. Also zum Beispiel ist Lucas zur richtigen Zeit am richtigen Ort, weil er einen Zettel erhalten hat, den Gwen ihm später zukommen lässt, weil sie weiß, dass sie das schon einmal gemacht hat. Das funktioniert durchaus im ganzen Buch, aber ich würde es nicht extra erwähnen, wenn mich nicht etwas stören würde. (Kleiner Spoiler) James der Geist nämlich, wird von Gwen gerettet- was sie in diesem Sinne nicht tun kann, weil sie ihn, wenn er nie an Pocken gestorben wäre, nie kennen gelernt hätte. Man kann das natürlich weiterspinnen: hätte sie ihn nie kennen gelernt wäre er wiederum gestorben, aber es funktioniert in diesem Fall dann in zwei Schleifen, und nicht wie bei den anderen Reisen in dem Buch. Denn sonst verändert sie nun einmal nichts durch ihre Reisen. 

MEINUNG
Im Großen und Ganzen geht es im gleichen Stil weiter, wie bisher, daher mag ich auch dieses Buch sehr gerne. Leider stört mich, neben dem oben genannten, dass der Plan am Ende einfach nicht genug erklärt wurde... Wenn man darüber nachdenkt, was in welcher Riehnfolge passiert ist/sein kann, dann ergibt es durchaus Sinn, aber trotzdem steht es leider einfach nicht da. Sie verliert das Bewusstsein, kleiner Showdown -Ende. Ich hätte mir bei 482 Seiten doch diese eine Seite mehr mit der Ausführung wer was wann doch einfach gewünscht. 

ZUR SERIE
Es ist kein Geheimnis, dass ich diese Serie liebe. Der erste ist zwar noch ein wenig kurz und mehr ein Auftakt, und der letzte hat durchaus auch seine Fehlerchen, aber insgesamt konnte sie mich so richtig in ihren Bann ziehen. Gerne wieder lese ich die Geschichte von Gwendolyn und Gideon, Xemerius und Lucas. Und den Grafen. 
Zeitreisen sind zudem ein sehr tolles Thema. Ich fand es toll mit Gwenny in den Jahrhunderten herumzuspringen und Geheimnisse zu erkunden. Vor allem, weil sie selbst ja genausowenig Ahnung hat wie ein Durchschnittsmensch, der sich eben nicht mit allem extrem auseinandergesetzt hat. 
Und so schließe ich mit einer Empfehlung und wünsche viel Spaß beim Lesen :)

Gesamteindruck:
Ein krönender Abschluss mit kleineren Mankos, die man auf Kosten des Spaßes den man beim Lesen hat aber gerne mal übersehen kann.

8,3/10 Punkte

Sonntag, 10. Januar 2021

Cress

   
 
Cress (dt. Wie Sterne so golden) von Marissa Meyer
erschienen am 04.02.2014 (dt. 26.09.2014) bei Feiwel and Friends
552 Seiten(dt. 576) Seiten

Klappentext: 
Seit ihrer Kindheit hat Cress die Erde nur aus der Ferne betrachten können. Unter strenger Aufsicht der bösen Königin Levana führt sie in ihrem Satelliten ein wenig abwechslungsreiches Leben. Doch immerhin hat sie sich mit den Jahren zu einer begnadeten Hackerin entwickelt und verschafft sich so Zugang zu Levanas geheimen Plänen. Da taucht plötzlich das Raumschiff von Cinder bei ihr auf, die ihr zur Flucht verhilft. Doch wird sie auf der Erde den Ritter in der glänzenden Rüstung finden, von dem sie immer geträumt hat?

Aussehen: 
Wie schon bei den Vorherigen Teilen stehen sich hier die beiden Stile gegenüber. Aber ausnahmsweise muss ich sagen, dass ich das deutsche Cover, mit den sich wiederholenden Zöpfen ein bisschen besser finde, als das englische, auf dem im Prinzip nur Rapunzel sitzt. 

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Märchen, Sci-Fi, Mond, Zukunft, Pandemie

Rezension:
Dieses Buch hat übrigens ewig gedauert zu lesen...und sie werden auch immer dicker...

SETTING
Im Prinzip geht es direkt nach dem zweiten Teil weiter. Hier kommt allerdings erst mal Cress (eigentlich heißt sie Crescent und das ist der Halbmond) hinzu. Jetzt haben wir eine Mechanikerin, eine Pilotin, also brauchen wir noch eine Hackerin. Diese sitzt statt in einem Turm in einem Satelliten fest, was noch einen Tick gemeiner ist, und muss der bösen Königin helfen. Leider geht es hier sehr viel darum die Gruppe zusammen zu bringen, zu trennen und wieder zusammenzubringen, sodass es um einiges langsamer war, als die beiden Teile davor.

ALLGEMEINES
Gerade in diesem Buch sind mir ein paar Sachen aufgefallen. Natürlich gibt es die obligatorischen Parallelen zu Rapunzel, aber vor allem habe ich über KIs nachgedacht. Es gibt das Programm, welches Cress sich selbst programmiert, damit ihr nicht langweilig ist, aber auch Iko finde ich wirkt extrem menschlich. Und ich meine fast schon zu menschlich, um einen Unterschied zu den anderen Charakteren zu erkennen. 

CHARAKTERE
Fangen wir mit Cress an. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie mag oder nicht... einerseits ist sie ein süßes Mädchen, und ich verstehe auch, dass sie lange mehr oder weniger in Isolation war, und sich entsprechend verhält, beziehungsweise eben nicht weiß, wie sie sich zu verhalten hat. Dennoch ist sie mir sehr oft auch mit ihrer Art auf die Nerven gegangen. Dauernd versteckt sie sich und ist nervös oder so... aber ich mochte auch die Dynamik zwischen ihr und Thorne, und dass sie ihn so ganz naiv als ihren Helden sieht. Außerdem is er bei ihr angenehmer und nicht so doof.
Wolf hat mich hier aber sowas von genervt. Mir schien er war meistens eher Teil des Problems, als der Lösung. Natürlich kann ich nachvollziehen wie es ihm geht, und warum er sich so benimmt, aber es geht halt auch um Fokus, und wenn man einen ganzen Planeten zu retten hat (und dazu hatte er keinen Beweis, dass das warum er sich so aufführt tatsächlich passiert ist), dann sollte man ein klein wenig zurückstecken können. Oder...zumindest es nicht noch schlimmer machen...?
Man bekommt auch schon einen Ersten Eindruck von Prinzessin Winter, und ich denke sie wird mir gefallen. 
Trotzdem muss ich an der Stelle noch sagen, dass ich ein kleines Problem damit habe, wie hier alle in Paaren enden. Klar Prinz/Prinzessin aus der jeweiligen Geschichte- schon klar. Aber persönlich hätte ich es besser gefunden wenn nicht jeder Topf einen Deckel hat, oder wenn wir Prinzen und Prinzessinnen mal durchmischen...

MEINUNG
Puh...schwierig. Es sind ein paar Sachen die mich stören. Neben der jeder endet als Paar Sache hat mir hier vor allem das Storytelling nicht gefallen. Der gesamte Mittelteil spielt in einer Wüste, und das ist mir mal mega auf die Nerven gegangen...es zieht sich auch einfach... (an einer Stelle wird darüber geschrieben 6 Mal in der Minute zu blinzeln, und mag ja mein Problem sein, aber - mega unangenehm und überhaupt nicht natürlich)

Gesamteindruck:
Keine schlechte Fortsetzung, wenn auch mit ein paar störenden, und verlangsamenden Charakteren und Erzählsprüngen. Im Großen und Ganzen eine gute Erweiterung der Geschichte, aber schwächer als die beiden Vorgänger.

7/10 Punkte

Dienstag, 5. Januar 2021

Saphirblau


Saphirblau von Kerstin Gier
erschienen am 05.01.2010 im Arena Verlag
389 Seiten

Klappentext: 
Frisch verliebt in die Vergangenheit, das ist vielleicht keine gute Idee. Das zumindest findet Gwendolyn, 16 Jahre alt, frisch gebackene Zeitreisende. Schließlich haben sie und Gideon ganz andere Probleme. Zum Beispiel die Welt zu retten. Oder Menuett tanzen zu lernen. (Beides nicht wirklich einfach!)

Als Gideon dann auch noch anfängt, sich völlig rätselhaft zu benehmen, wird Gwendolyn klar, dass sie schleunigst ihre Hormone in den Griff bekommen muss. Denn sonst wird das nichts mit der Liebe zwischen allen Zeiten!

Aussehen: 
Das Buch ist blau, mit vielen schwarzen Ornamenten, Blumen und den wieder den Silhouetten eines Mannes und einer Frau (dieses mal arbeiten sie zusammen), in eher altmodisch anmutender Kleidung. Autorin, Titel und kleinere Details sind wieder in blau gehalten. In der Hardcover Ausgabe (mit Schutzumschlag) sowie im Taschenbuch sind auch die Seitenzahlen und einzelne Textstellen in blauer Farbe gedruckt (nicht in den Ausgaben der Box!)

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Zeitreisen, Geheimorganisation, Liebes Hin und Her

Rezension:
SETTING
Das Buch setzt exakt an der Stelle an, an der wir in Rubinrot zurückgelassen wurden. Gwendolyn ist der Rubin, eine der 12 Zeitreisenden, und nicht nur das, sie soll sogar unter diesen etwas ganz besonderes sein. Leider hat sie keine Ahnung von alledem, da sie bis vor ein paar Tagen noch dachte ein ganz normales Mädchen zu sein. Und dann ist da ja noch der Kuss mit Gideon...

CHARAKTERE
In Buch zwei wird Gwens Großvater Lucas immer wichtiger. Diesen trifft sie recht früh im Buch auf einer ihrer Reisen, und wie das mit Großvätern so ist, verbünden sich die beiden und arbeiten zusammen. Lucas ist toll. Er passt super in seine Zeit, und es ist erfrischend ihn zu verschiedenen Zeitpunkten seines Lebens zu sehen.
Auch Xemerius ist neu. Er ist ein Wasserspeierdämon, der Gwen erst wider deren Willen, aber bald als Freund zur Seite steht. Xemerius lockert mit seinen witzigen und unangepassten Sprüchen, die natürlich nur Gwen hören kann, immer wieder die Stimmung auf und hilft ihr auch mitunter, indem er souffliert.

MEINUNG
Ich habe diese Bücher vor Jahren ja bereits einmal gelesen, und nach dem zweiten Durchgang muss ich sagen, dass dieser hier mein Lieblingsteil ist. Das liegt vor allem daran, dass es in Rubinrot so wenig Handlung gibt. Es dient mehr als Auftakt, während es in Saphirblau endlich mal so richtig los geht. Auch ist das eine der wenigen Serien in denen ich wirklich richtig hinter der Guten stehe, und nicht auf Seite des Bösen bin. Gwens Charakter lässt sie einen einfach nicht nicht mögen.
Gelegentlich habe ich mich aber gefragt, ob Gwen in der Vergangenheit nicht mehr auffallen sollte. Sie verwendet zwar nicht direkt Wörter, die es damals noch nicht gab, aber dennoch denke ich, dass sie eher modern spricht, auch wenn viele Konversationen nur erwähnt und nicht ausformuliert werden. 

Gesamteindruck:
Ein toller zweiter Teil, der gefühlt mehr Inhalt hat, als der erste und voll und ganz auch beim erneuten Lesen überzeugen kann!

9,8/10 Punkte

Winter

    

Winter (dt. Wie Schnee so weiß) von Marissa Meyer
erschienen am 10.11.2015 (dt. 20.01.2016) bei Feiwel and Friends
827 Seiten(dt. 848) Seiten

Klappentext: 
Das kann Königin Levana, Herrscherin des Mondes, nicht dulden: Ihre Stieftochter, Prinzessin Winter, wird täglich schöner und ihr Zauber immer mächtiger! Wütend zwingt die böse Königin sie dazu, sich das Gesicht mit Schnitten zu verunstalten – doch die Narben können Winters Schönheit nichts anhaben. Schließlich versucht Levana sogar, sie umbringen zu lassen. Da fasst Winter einen verzweifelten Plan: Sie muss die rechtmäßige Thronfolgerin Selene finden, um gemeinsam mit ihr die böse Königin zu stürzen …

Aussehen: 
Auch bei diesem Teil hat das deutsche Cover eindeutig diesen Märcheneffekt, auch wenn ich mich frage, was Kronen und Schnee miteinander zu tun haben, warum das jeweils gewählt wurde, und warum nicht einfach Äpfel verdammt? Wie Äpfel so rot? Ich mein da hätte man vorher mitdenken müssen, aber hey...
Das englische Cover gefällt mir hier allerdings wieder sehr gut (besser) und ich finde der Apfel und die Hand die ihn halten haben einen ganz eigenen Flair!

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Märchen, Sci-Fi, Mond, Zukunft, Pandemie, Abschluss

Rezension:
SETTING
Revolution und Ende!! 
Viel mehr kann man hier e nicht mehr sagen. 
Ich fand es toll, wie der Schneewittchen Teil der Geschichte eingewoben wurde.

ALLGEMEINES
Sowohl Titel als auch Vorgängerband machen klar, dass Winter hier einen eigenen Erzählsprünge bekommen wird. Und sie ist wirklich sehr interessant. Zum einen ist sie ein schwarzes Schneewittchen (ich hinterfrag jetzt mal gar nicht wie das mit dem Märchen dann funktioniert, aber auf Luna gibts ja auch keinen Schnee), zum anderen weigert sie sich ihre Fähigkeiten einzusetzen, zeigt offen ihre Narbe, und wird von allen auch noch geliebt dafür. Ach ja. Sie wird langsam verrückt weil sie ihre Gabe nicht benutzt ...immerhin weiß sie aber wann sie halluziniert. Und sie ist wirklich faszinierend.
Wie schon in den letzten Teilen, wechseln wir Standort, und dieses Mal ist das Geschehen am Mond angesiedelt. 
Leider ist das Buch mit über 800 Seiten aber auch als Waffe einsetzbar, und das heißt... man kann sich damit super gegen Wölfe wehren...es zieht sich ein wenig. Wir haben zwei Geschichten, die hier erzählt werden, Winters und Cinders (Hauptstory). Und während beide spannend sind, ist es einfach die Gesamtlänge, die ein wenig zu überwältigend scheint.

CHARAKTERE
Cinder, mit der ich unterwegs immer wieder kleinere Probleme gehabt habe, schlägt sich hier ziemlich gut. (Sie war zu nett zu Adri, aber man sollte Nettigkeit nicht als etwas negatives sehen).
Wolf is für mich irgendwie zu einem Problem geworden.... Am Anfang mochte ich ihn wirklich, aber er ist  so arg in Scarlet verschossen, dass es schon nicht mehr normal ist, und auch mit seiner Geschichte bin ich einfach unglücklich..
Winter war toll. Wie oben schon erwähnt ist sie süß und nett und halluziniert. Sie war einfach spannend zu lesen, (zu) freundlich und trotzdem mutig. Ich finde sie gibt ein sehr gutes Schneewittchen ab!

MEINUNG
Leider bekommt dieser Teil ein paar Abzüge von mir. Zum einen war da eben diese enorme Länge, aber ich war auch nicht ganz glücklich mit der Revolution, die Cinder geplant hat. Es hat sich alles einfach ein bisschen so angefühlt, als hätte eine bessere Idee gefehlt... vor allem verliert die Geschichte auch noch an Spannung im Vergleich zu Winters Teil, der wirklich gut erzählt und durchdacht war. 


Die Serie
Alles in allem mag ich die Serie wirklich gerne. Der erste Teil war für mich persönlich der Beste, auch weil ich ihn unerwartet so toll gefunden habe. Aber auch die anderen drei Teile sind gute, solide Werke, und es hat Spaß gemacht mit Cinder auf die Reise zu gehen. Ein paar kleinere Mankos gibt es zwar, aber als Ganzes kann die Serie wirklich was, und ist mal was anderes als so manches Buch in dem Genre.

Gesamteindruck:
Solides Ende zu einer soliden Serie. Mit kleineren Rückschlägen im Storybereich kann auch der letzte Teil der Serie überzeugen und ist trotz allem sogar ein bisschen spannender als das Buch davor. Das macht dann

7,9/10 Punkte

Scarlet



Scalet (dt. Wie Blut so rot) von Marissa Meyer
erschienen am 05.02.2013 (dt. 24.01.2014) bei Feiwel and Friends
454 Seiten(dt. 432) Seiten

Klappentext: 
Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles – von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt.
Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer – Wolf. Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde …

Aussehen: 
Rotkäppchens Umhang auf dem englischen Cover oder der Wolf in rot auf dem deutschen. Es ist schwer zu sagen welches hübscher ist hier, weil, anders als bei Teil 1 hier keine subtilen Andeutungen versteckt sind. 

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Märchen, Sci-Fi, Mond, Zukunft, Pandemie

Rezension:
SETTING
Einerseits haben wir Cinder. Diese muss aus dem Gefängnis ausbrechen, und hat dabei nur Hilfe von Thorne, einem mehr oder weniger Gauner. 
Auf der anderen Seite haben wir Scarlet, die in Frankreich wohnt, Pilotin ist, Bio-Tomaten anbaut, und ihre Großmutter sucht. Abgesehen von der Präsenz der Farbe rot in ihrem Leben, trifft sie auch auf einen sehr interessanten, sehr animalischen Fremden. Man sieht also wohin das Ganze führt. 
Interessant ist auch der Wechsel der Hauptfigur, denn dieser Teil konzentriert sich viel mehr auf Scarlet als auf Cinder.

ALLGEMEINES
Mit Scarlet als neue/temporäre Hauptperson, rückt Cinder in den Hintergrund. Dennoch bekommen wir auch ihre Sicht, und sogar hin und wieder etwas über Kai mit.
Mittlerweile ist ja außerdem klar, dass Levana ein funktionierendes Gegenmittel für Letumsis hat, und wie kann sie auch anders, dieses als Druckmittel benutzt. 
Außerdem kommt Wolf vor, mit seinem...Rudel... ja es is schon sehr auffällig, aber es sind zumindest keine Werwölfe geworden. Dazu kommt, dass gerade Wölfe ja oft die "Bösen" sind, und so wie sie hier vorkommen, macht das für ne Märchen-Neuerzählung durchaus Sinn.
Im übrigen ist es auch durchaus interessant zu sehen, wie Kai alleine durch politische Probleme daran gehindert wird zu agieren wie, wann und in welchem Ausmaß er will.

SCHREIBSTIL
Meiner Meinung nach besser als der letzte Band. Kann gerne so bleiben und Dankeschön.

CHARAKTERE
Neu sind Scarlet, Thorne und Wolf
Bringen wir's hinter uns: Ich mag Thorne nicht. Mir ist klar, dass ich da wohl ziemlich allein auf weiter Flur stehe, aber ich fand ihn anstrengend, nervig und unerträglich.
Scarlet hingegen ist eine starke Frau! Sie hat jedoch ein kleines Agressionsproblem... (man wirft nicht mit Essen!). Es wird besser, und ihr Temperament hat natürlich was für sich, aber sie stellt schon einen gewissen Gegensatz (an sich gut) zu Cinder dar, und...naja ich mochte letztere einfach mehr als Erzählerin.
Wolf ist...interessant...noch weiß man nicht allzu viel von ihm, und er wirkt etwas wie das große, starke Dummchen. Außerdem kann man natürlich viel von seiner Geschichte auch erahnen... aber naja. Er hat dennoch Potential und er scheint nicht wirklich der böse Wolf zu sein, den man erwartet...

MEINUNG
Ich bevorzuge irgendwie Band 1. Das liegt an der Erzählerin genauso wie an der Geschichte. Diese war langsamer, und das nimmt natürlich ein bisschen was vom Drang weg unbedingt jetzt zu lesen. Aber es ist bei aller Kritik ein sehr gutes Buch, hat mich ordentlich unterhalten, und gibt einen soliden zweiten Teil ab. Außerdem ist das mit dem Hauptcharakter ja auch Präferenzsache...
Warum sie jetzt den Titel aber geändert haben weiß ich nicht. Ich mein Blut ja gut aber hätte man schon besser lösen können... 

Gesamteindruck:
Alles in allem nimmt Scarlet mit der Titelgebenden Hauptfigur eine andere und neue Perspektive ein, und wer den ersten Teil mochte und feurige Persönlichkeiten mag, wird auch nicht enttäuscht. Ein wenig langsamer und in mehrer Stränge aufgeteilt geht es hier zwar weiter, aber die Geschichte hat es immer noch in sich und verlangt es gelesen zu werden

7,5/10 Punkte

Sonntag, 3. Januar 2021

Cinder

Cinder (dt. Wie Monde so silbern) von Marissa Meyer
erschienen am 03.01.2012 (dt. 20.12.2013) Feiwel and Friends
390 Seiten(dt. 384) Seiten

Klappentext: 
Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will? Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh … 

Aussehen: 
Ich habe es auf Englisch gelesen und finde dieses Cover auch schöner, weil es ein mit dem Cyborgfuß im Schuh schon eine Parallele zwischen Cyborg und Cinderella zieht. Dennoch hat das deutsche Cover durchaus Flair und sieht mehr nach Märchenbuch aus. Auch hier lässt sich aber das Thema (Schuh bzw. Cinderella klar erkennen).

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Märchen, Sci-Fi, Mond, Zukunft, Pandemie

Rezension:
SETTING
Irgendwann in ferner Zukunft, 126 Jahre nach dem vierten Weltkrieg (fragt gar nicht erst nach dem dritten): Man hat sich nun endlich auf Weltfrieden geeinigt, nur um dann eine Art kalten Krieg mit dem Mond (Königreich: Luna) zu führen. Die (eindeutig) böse Königin Levana hat hier auch ein wenig die Hand am längeren Hebel, weil auf der Erde eine Pandemie (Oh Schock), Letumosis, das blaue Fieber herrscht. Die ist übrigens tödlich. 
Außerdem können Mondbewohner sowas wie Gedankenkontrolle/Telekinese, man ist ihnen also relativ ausgeliefert, und dass Levana noch nicht alles kontrolliert liegt eigentlich nur daran dass sie ein wenig den Schein wahren will, und den Erdenprinz heiraten möchte. Außerdem Jagd sie jeden der sich ihrer Kraft (also dieser Kontrolle, weil sie is natürlich die stärkste) entziehen kann.

ALLGEMEINES
Sci-Fi ist jetzt nicht unbedingt DAS Genre für mich, aber ich hatte gelesen, dass die Serie von Sailor Moon inspiriert wurde, und musste einfach wissen wie es sich liest. Und natürlich kauft man (ich) da am besten die ganze Box.
Interessant sind die Themen. Nicht nur die totale Kontrolle, die Mondbewohner auf einen ausüben können, sondern auch die soziale Stellung von Cyborgs (sie sind Eigentum) sprechen nicht nur soziales Ungleichgewicht und freien Willen, sondern auch ganz klar Sklaverei an.
Das ganze spielt dann auch noch in New Beijing, und hatte einen etwas chinesischen Touch (keine Ahnung wie gut das umgesetzt wurde, aber ich weiß aus dem japanischen, dass es Höflichkeits-suffixe gibt, und es hat sich zumindest gut gelesen).

SCHREIBSTIL
Gelesen hat es sich gut, schnell und flüssig. Aber hier muss ich sagen, dass ich es auf englisch gelesen habe, also kann das in der deutschen Übersetzung durchaus anders sein. Ein paar kleine Fehler hab ich trotzdem gefunden ;)

CHARAKTERE
Cinder, beste Mechanikerin der Stadt, außerdem Cyborg und damit Leibeigene ihrer Stiefmutter. Sie ist ziemlich cool, stur und hat den großen Vorteil einen Mini PC im Kopf verbaut zu haben. Aber (noch) weiß sie nicht woher sie kommt oder warum sie ein Cyborg ist. 
Natürlich folgen alle Charaktere einem gewissen Schema. Stiefmutter böse, Prinz gut. Ich fand es aber sehr erfrischend, dass sich Cinder und eine ihrer Stiefschwestern echt gut verstehen. Außerdem gibt es den Androiden Iko und sie ist wirklich lustig.
Zum Prinzen Kai. Klar ist er nett und freundlich, und Prinz halt. Aber er hat tatsächlich Charakter und einen eigenen Willen. Er scheint sehr offen zu sein, und gar nicht so auf eine Klassengesellschaft aus, aber er hat auch noch nicht viel zu sagen, da er gerade erst König geworden ist, und außerdem muss er sich ja auch gegen Levana wehren. 

MEINUNG
Das Buch hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Außerhalb der Komfortzone zu lesen ist immer ein Risiko, aber hier habe ich wirklich ins Schwarze getroffen. Immerhin interessieren mich China, Sci-Fi und Cyborgs nicht wirklich, und nur auf Basis von Sailor Moon und Cinderella eine vierteilige Serie zu kaufen war schon ein Risiko.
Natürlich gibt es ein kleines Manko, denn wenn man Cinderella und/oder Sailor Moon kennt, kann man sich die Grundzüge der Geschichte (vor allem aber den großen Plot-Twist am Ende) durchaus denken. 
Mit dem deutschen Titel bin ich übrigens unglücklich....

Gesamteindruck:
Das Buch vereint sehr viele Elemente aus sehr vielen verschiedenen Richtungen und obwohl das wirklich nach hinten losgehen kann, wird alles sehr schön und stimmig verpackt. Selbst wenn man einen Teil der Inspiration der Autorin nicht mag, kann man sich aus dieser unkonventionellen Neuerzählung eines Märchens viel mitnehmen und viel Spaß damit haben. 
(Außerdem: Frauen in der Technik FTW)

9,5/10 Punkte